Ich koche nun schon seit Jahren unterschiedliche Gerichte ein. Früher mit meinen Eltern, vor allem Obst aus dem Garten, das haltbar gemacht werden sollte, seit ich alleine wohne, koche ich mir auch regelmäßig ganze Gerichte, Beilagen oder Saucen ein, damit ich in der Mittagspause oder nach dem Feierabend etwas Schnelles zu essen parat habe.
Und ganz ehrlich? Es macht auch ein klein wenig süchtig, in einem vollen Vorratsregal zu stehen und seine Schätze zu begutachten!
Da ich nun schon öfter gefragt wurde, ob ich nicht mehr dazu erzählen könnte, fange ich heute einfach mal an.
Grundsätzlich kann man FAST alles einkochen. Wichtig ist dabei vor allem dass keine Milchprodukte, kein Mehl oder Getreidestärke in den Produkten verwendet wurden.
Gennerell gilt kein/keine … verwenden:
- Milchprodukte
- Mehl
- Getreidestärke
- Fisch
- Petersilie
- Eier
(Ausnahme: Milchprodukte, Mehl oder Eier die vorher als Kuchen oder Brot gebacken wurden können im Glas eingekocht werden)
Wenn man das diese Lebensmittel weglässt, können die Gerichte in der Regel problemlos eingekocht werden.
Nun dreht sich alles ums Einkochen:
- die Gerichte sollten fertig gekocht sein
- dann in saubere Gläser füllen
- entsprechend der Einkochtabelle einkochen
- nach dem Einkochen die Gläser sofort entnehmen
- Gläser 24h in Ruhe auskühlen lassen
Eine Einkochtabelle mit den entsprechenden Zeiten findest du hier.
Wichtig ist dabei z.B. dass alle Lebensmittel die Fleisch enthalten oder mit Fleisch in Berührung waren 2 Stunden bei 100 Grad eingekocht werden müssen. (In vielen Anleitungen wird das leider anders erklärt, wodurch die Gläser schnell schlecht werden)
Wie kochst du ein?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, Lebensmittel einzukochen.
Die sichersten Methoden sind:
- Schnellkochtopf (SKT)
- Einkochautomat (EKA)
- Topf
weniger sicher gelten dagegen:
- Backofen
- Dampfgarer
Wo du schlussendlich einkochst, liegt bei dir. Man sollte sich dabei nur bewusst sein, dass gerade im Backofen, nicht immer die richtige Sicherheit gegeben ist.
Für den Backofen gelten deshalb auch nochmal gesonderte Regeln bzgl. der Temperatur und Vorgehensweise. WICHTIG: hier sollten auf keinen Fall die Temperaturangaben für den EKA / Topf genutzt werden.
- Gläser sauber ausspülen – können auch im Geschirrspüler gereinigt werden
- auskochen der Gläser ist nicht nötig, wenn anschließend eingekocht wird
- Deckel & Gummis von Weckgläsern mit kochendem Wasser übergießen und evt. einen Schuss Essig dazu geben
- Gläser vorsichtig befüllen damit der Rand nicht beschmutzt wird
- mindestens 3 cm bis zum Rand frei lassen
- Rand säubern falls etwas darauf getropft ist
- Gläser fest verschließen
- Weck-Gläser für EKA, Topf, Backofen oder Dampfgarer mit 2 Klammern verschließen
- Weck-Gläser für SKT mit 3 Klammern verschließen
- die Gläser auf einen Rost oder Tuch in den Topf oder EKA stellen
- Wasser einfüllen, sodass die Gläser zu 3/4 im Wasser stehen
- darauf achten, dass die Wassertemperatur dem Inhalt der Gläser entspricht, damit die Gläser nicht springen
- Einkochzeit beginnt, wenn die Temperatur erreicht wurden oder das Wasser kocht.
- Im Schnellkochtopf müssen nochmal besondere Dinge (gesonderte Dauer, Druck, etc.) beachtet werden, hier werde ich nochmal einen ausführlichen Beitrag schreiben.
- die Gläser in eine hohe Fettwanne stellen
- Referenzglas: ein zusätzliches Glas mit Wasser befüllen, verschließen und ebenfalls in die Fettwanne stellen
- Fettwanne etwa 2-3 cm mit Wasser befüllen (Wassertemperatur an den Inhalt der Gläser anpassen)
- alles in den Backofen stellen und auf 170°C aufheizen
- wenn das Wasser im Referenzglas kocht (also blubbert) die Temperatur auf 130°C herunterdrehen
- Wenn das Referenzglas kocht beginnt die Einkochzeit
- in ein tiefes Blech 500ml Wasser geben und in den Dampfgarer schieben (Alternativ im Wasserbehälter, je nach Modell)
- auf einem Lochblech deine Einmachgläser verteilen
- 100°C und die entsprechende Zeit der Einkochtabelle einstellen
- Nach Ablauf der Zeit die Gläser aus dem Dampfgarer holen
Sind deine Gläser nun eingekocht, werden sie direkt nach Ablauf der Zeit aus dem entsprechenden Topf oder Gerät geholt (Ausnahme: SKT).
Dann solltest du die Gläser an einen Platz stellen, an dem sie für 24 Stunden in Ruhe auskühlen können.
Sind die 24 Stunden um, kannst du bei Weckgläsern, die Klammern entfernen und bei Schraubdeckeln, sehen ob der Deckel nach innen gewölbt ist.
Nun dürfen die Gläser in dein Vorratsregal wandern und abwarten, bis sie gebraucht werden 🙂
Einige kennen es bestimmt noch von ihren Großeltern, dass Gläser früher und teilweise auch noch heute nach dem Einkochen auf den Kopf gestellt werden.
Das ist allerdings nicht nötig und hat mehr Nach- als Vorteile.
- Wenn das heiße Einkochgut, direkt im Deckel liegt, können sich unterschiedliche Stoffe aus den Beschichtungen lösen und in die Lebensmittel übergehen
- Da die Deckel durch die Hitze ausgedehnt sind, kann ein Teil des Inhalts in die Deckelränder laufen. Dadurch bilden sie eine Eintrittspforte für Bakterien und können zudem ein Schein-Vakuum verursachen, da der Deckel verklebt ist.
- Das Umdrehen kann gefährlich werden: je nach dem kann sich der Deckel während dem umdrehen lösen, wodurch der Kochendheiße Inhalt über die Hände laufen kann und dadurch zu schweren Verbrennungen führt
Du hast noch weitere Fragen zum Einkochen?
Hinterlasse mir gerne ein Kommentar, damit ich im nächsten Beitrag genauer darauf eingehen kann ♥